Naturverbundenheit und biologische Vielfalt spielen eine wesentliche Rolle für die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Die Integration dieser Elemente in therapeutische Ansätze ist vielversprechend für die Verbesserung der psychischen Gesundheit. In diesem Kapitel werden Theorien vorgestellt, die die Bedeutung von Naturerfahrungen und biologischer Vielfalt für die psychische Gesundheit hervorheben, und es werden aktuelle Datenquellen zu Umweltfaktoren genannt, die für die klinische Praxis relevant sind. Die Verschlechterung der psychischen Gesundheit, die heute die Hauptursache für die Krankheitslast in Ländern mit hohem Einkommen ist, scheint mit der zunehmenden Verstädterung und der Trennung von der Natur zusammenzuhängen. Studien deuten darauf hin, dass das Leben in der Nähe von oder der häufige Zugang zu Naturgebieten sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt, wobei die biologische Vielfalt eine Schlüsselrolle spielt.
Forschungen über „grüne Räume" (städtische Parks) und „blaue Räume" (Ufergebiete wie Feuchtgebiete und Küsten) zeigen, dass sie sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken und beispielsweise Stress abbauen. Eine wachsende Zahl von Studien befasst sich auch mit naturbasierten Aktivitäten wie Gartenarbeit und Spaziergängen im Rahmen von therapeutischen Maßnahmen zur Behandlung von Angstzuständen und Depressionen, was darauf hindeutet, dass die Einbeziehung der biologischen Vielfalt für die psychische Gesundheit von Vorteil sein kann.
Diese Erkenntnisse bieten innovative therapeutische Strategien, die möglicherweise den Bedarf an Medikamenten und deren Nebenwirkungen verringern. Das Kapitel geht der Frage nach, wie diese Erkenntnisse in die klinische Praxis umgesetzt werden können, insbesondere angesichts der aktuellen Klimakrise, die psychische Probleme verschlimmert und die biologische Vielfalt verringert. Die Ausweitung naturbasierter Interventionen wird trotz des fortschreitenden Klimawandels sowohl für die Behandlung als auch für die Prävention immer wichtiger. Es sind jedoch weitere Forschung erforderlich, um das theoretische Verständnis zu vertiefen und die klinischen Anwendungen zu verfeinern.
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